Zugegeben, diese selbst erstellte Modulationstabelle ist sehr einfach gehalten. Sie soll lediglich Auskunft über die Bindeakkorde geben. Somit kannst Du Dich tatsächlich durch den ganzen Quintenzirkel hangeln und das auch noch harmonisch. Das Thema Modulation selbst ist hier genauer beschrieben. Bindeakkorde und Modulation gehören eben zusammen. Das eine geht ohne das andere nicht.
Tabelle 1 – C-Dur bis Ges-Dur
Ich bewege mich auf dem Quintenzirkel von C-dur ausgehend nun gegen den Uhrzeigersinn (also nach links) 6 Quinten nach „unten“.
Ausgangstonart | Bindeakkord | Zieltonart |
C-dur | D-moll | F-dur |
F-dur | G-moll | Bb-dur |
Bb-dur | C-moll | Es-dur |
Es-dur | F-moll | As-dur |
As-dur | Bb-moll | Des-Dur |
Des-dur | Dis-moll/Es-moll | Ges-dur |
Die Bindeakkorde der 6 Quinten hören sich nacheinander so an:
Tabelle 2 – Ges-Dur bis C-Dur
Ich bewege mich nun auf dem Quintenzirkel von Ges-dur ausgehend immer noch gegen den Uhrzeigersinn (also nach links) 6 Quinten wieder nach „oben“ zurück zu C-Dur.
Ausgangstonart | Bindeakkord | Zieltonart |
Ges-Dur | Gis-moll/As-Moll | H-dur |
H-dur | Cis-moll | E-dur |
E-dur | Fis-moll | A-dur |
A-dur | H-moll | D-dur |
D-dur | E-moll | G-Dur |
G-Dur | A-moll | C-dur |
Die Bindeakkorde dieser 6 Quinten hören sich nacheinander so an:
Ein kleines Experiment
Ich erwähnte ja oben schon, dass es möglich ist, sich durch den ganzen Quintenzirkel zu modulieren. Warum nicht? Im Endeffekt sind das ja nichts anderes als Tonleitern. Also: Ausgehend von C-Dur, gegen den Uhrzeigersinn nach Ges-dur und von dort aus weiter nach links drehen, dann kommst Du wieder bei C-Dur an. Somit wäre das eine Modulation über 12 Quinten, quasi einmal rund herum um den Quintenzirkel. Und so hört sich das an:
Sicher hast Du gehört, dass sich nach dem 6. Akkord der 7. Akkord exakt gleich anhört. Nun, das ist die sog. enharmonische Verwechslung, auf die ich bereits näher eingegangen bin. In diesem Fall spricht man sogar von der sog. enharmonischen Modulation, da ich die enharmonische Verwechslung sozusagen innerhalb einer Modulation benutze.
Somit ist eins bewiesen: Es ist tatsächlich möglich, eine harmonische Komposition unter Einbeziehung sämtlicher Tonarten des Quintenzirkels zu erstellen, wenn man die Bindeakkorde richtig einsetzt. Nur, wer macht sich schon so eine riesige Mühe beim Komponieren? Das müsste dann schon eine extrem aufwendige Komposition sein. Viel interessanter, so finde ich, ist eine Komposition (oder Arrangement) in C-Dur mit Akkorden aus G-Dur oder F-Dur. Mit den richtigen Bindeakkorden ist das kein Problem und es erweitert die musikalischen Möglichkeiten extrem.