Dissonanzen sind gleichzeitig erklingende Töne oder Noten, die aufgrund ihrer Lage zueinander, keine tonale oder logische Verbindung haben. Solche Töne klingen in der Regel für unser Ohr sehr schräg, bzw. nicht passend oder einfach nur irgendwie schief. Ein Beispiel wäre etwa das gleichzeitige Spielen von H und C oder C und D usw.
Kurz gesagt, dissonante Klänge sind Klänge, welche sehr dicht beieinander liegen. Meist sogar im Abstand einer kleinen Sekunde. Dissonanzen sind aber auch in großen und kleinen Sekunden sowie großen und kleinen Septimen möglich.
Bitte nicht verwechseln mit Disharmonien, das ist etwas ganz anderes und hat nichts mit Dissonanzen zu tun. Disharmonien sind gänzlich falsche Noten, wenn der Bass beispielsweise im Amoll-Akkord ein Cis spielt, siehe Kapitel Harmonien & Disharmonien.
Das Gegenteil von dissonant ist konsonant und gemäß der Harmonielehre sollten dissonante Klänge in konsonante Klänge übergehen bzw. sich darin auflösen. Es entsteht dann also eine Art „tonaler Mischmasch“ der sich gar nicht mal uninteressant anhört und auch nicht ganz unlogisch ist.
Wozu dienen dissonante Klänge?
Wieso musiziert man eigentlich mit solchen merkwürdigen Klängen? Nun, im musikalischen Genre „Trance“ werden ganz häufig solche Klänge verwendet. Aber auch in der Klassik bedient man sich gerne solcher Spielweisen. Einerseits um eine ganz bestimmte Stimmung zu erzeugen und andererseits um einen gewissen Wiedererkennungswert, sprich Einzigartigkeit zu erlangen. Auch die Deutsche Gruppe „Kraftwerk“ bedient(e) sich solcher Elemente und gab somit ihren Klängen eine einzigartige Note, die bis heute unerreicht ist aber oft nachgeahmt wird.
Es gibt Sequenzen, die man sofort „cool“ findet, eben weil sie dissonant sind und damit „merkwürdig-schön“ und somit dann auch im Gedächtnis bleiben. Im nachfolgendem Beispiel sind typische Trance-Step-Sequenzen zu hören. Die einzelnen Steps der Sequenzen sind nur sehr kurz dissonant, damit eine leichte Verstimmung wahrnehmbar ist, aber trotzdem nicht schräg klingt. Eine Gratwanderung und recht schwierig zu programmieren.
Übrigens, wenn Dich solche Step-Sequenzen interessieren, solltest Du mal mein Kapitel über das Arpeggio lesen.
Aber auch in der Begleitmusik von Filmen wird häufig dissonant gearbeitet, um nämlich gezielt eine Stimmung zu erzeugen, bzw. diese zu beeinflussen. Eine Horrorszene mit dissonanter Musik erlangt wesentlich mehr Dramatik und Spannung, als die gleiche Szene mit einem konsonanten Akkord, wie z.B. ein weiches A-moll.
Dissonante Klänge und Akkorde
Dissonante Klänge mit Akkorden verbinden, geht das? Im Prinzip ja, aber bitte eher nicht, also jaein… Am besten ist es hier, Du probierst es aus. Hier gibt es keine festen Regeln. Du solltest nur darauf achten, dass sich die Akkorde mit den Dissonanzen nicht beißen. Auch solltest Du dissonante Sequenzen nur sehr kurz spielen, damit sich im Zusammenhang mit konsonanten Klängen keine Disharmonie ergibt.
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